auch: VAR 
auch: Verlustrisikopotenzial 

s. a. Haltedauer 
 
 
Der Wert "Value at Risk" (VAR) drückt das theoretische Verlustrisiko eines Wertpapieres, eines Portfolios oder eines sonstigen Vermögensgegenstandes in Euro (resp. US-Dollar etc.) aus, unter der Annahme einer gewählten oder vorgegebenen Haltedauer und einer gewählten oder vorgegebenen Wahrscheinlichkeit. 

Häufig wird als Haltedauer der Wert "10 Tage" und als Wahrscheinlichkeit der Wert "99 Prozent" gewählt. 

Beispiel: 

Ein Value at Risk in Höhe von 1.000,00 Euro für ein Wertpapier oder einen Fonds besagt, daß das theoretische Verlustrisiko für diese Geldanlage innerhalb der nächsten 10 Tage mit einer 99 %-igen Wahrscheinlichkeit nicht höher sein wird als eben diese 1.000,00 Euro. 

Nicht selten wird auch die Kombination 

           Haltedauer: 5 Tage 
           Wahrscheinlichkeit: 95 % 

gewählt. 

Folgende Zusammenhänge sind zu beachten: 

1. Je höher die gewählte Haltedauer, desto höher der Value at Risk. Je niedriger die gewählte Haltedauer, desto niedriger der Value at Risk. 

2. Je höher die gewählte Wahrscheinlichkeit, desto höher der Value at Risk. Je niedriger die gewählte Wahrscheinlichkeit, desto niedriger der Value at Risk. 
 
 
Wesentliche Einflußgröße zur Berechnung des Value at Risk ist die Volatilität des Wertpapieres bzw. des Fonds. 

Die Risikokennziffer "Value at Risk" (VAR) verwenden Kreditinsititute, Versicherungen und Vermögensverwalter zur internen Steuerung von Risiken. Der VAR-Ansatz wird sowohl im institutionellen Geschäft als auch im Kundengeschäft angewandt. 

Trügerische Sicherheit 

Die Betrachtung des Value at Risk darf nicht zu der Annahme verleiten, das Risiko sei auf den errechneten Wert begrenzt. Im obigen Beispiel beträgt der VAR 1.000,00 Euro, aber per Definition nur in 99 % aller Fälle. Im Umkehrschluß bedeutet dies, daß in 1 % aller Fälle der Verlust größer ist als 1.000,00 Euro, ggf. sogar bis hin zum Totalverlust. 

Der Value at Risk darf folglich nicht als absolute Sicherheitsgrenze angesehen werden, sondern dient als Instrument zur Risikobewertung und Risikosteuerung bei normalen Marktschwankungen.